Mit der VR-Brille zu mehr Durchblick in Mathematik
Wie kann man mit VR-Brillen Schüler:innen unterstützen, mathematische Fragestellungen besser zu bearbeiten? – Der Antwort auf diese Frage ist in diesem Schuljahr Mathematiklehrer Marc von der Beck mit seinen Kolleginnen und Kollegen an der St.-Franziskus-Schule auf der Spur.
Die Schule nimmt in diesem Jahr am DigiMath4Edu-Projekt der Universität Siegen teil, an dem in den letzten drei Jahren alle weiterführenden Schulen im Kreis Olpe beteiligt waren. Zwei Studierende der Universität Siegen sind mehrere Tage in der Woche vor Ort in der Schule, beraten Lehrkräfte beim Einsatz von digitalen Hilfsmitteln und bereiten Lernszenarien vor. Die GFO als Schulträger hat dafür eine gute Grundlage bereitgestellt und VR-Brillen, 3D-Drucker und ähnliche digitale Werkzeuge angeschafft, deren Einsatz nun mit Unterstützung der Universität erprobt und evaluiert wird.
Wie das konkret aussieht, wird deutlich im Mathematik-Leistungskurs von Marc von der Beck. „Zu Beginn der analytischen Geometrie gibt es immer wieder Schüler:innen, denen die räumliche Vorstellung schwer fällt. Sie haben große Probleme zu verstehen, was sie berechnen sollen.“, stellt der Mathematiklehrer fest. Daher hat er in enger Zusammenarbeit mit Julian Sommer von der Mathematik-Didaktik der Universität Siegen die Einführung in die dreidimensionale Geometrie neugestaltet und setzt dafür die VR-Brillen ein. „In dem Lernarrangement untersuchen die Schüler;innen anhand einfacher Körper die Lage unterschiedlicher Punkte im Raum. Mit Hilfe der VR-Brillen werden diese dargestellt und die Schüler:innen können die Körper aus unterschiedlichen Positionen betrachten. So lernen sie Lagebeziehungen und die Bedeutung der Koordinaten kennen.“, beschreibt Marc von der Beck das Vorgehen in seinem Kurs. Und die Lernenden sind damit sehr zufrieden: „Durch die VR-Brille kann ich mir das Ganze besser vorstellen und außerdem macht es auch Spaß mit der VR-Brille zu arbeiten.“, zieht ein Schüler beispielsweise als Fazit zu der Unterrichtsreihe.
Innerhalb des DigiMath4Edu Projektes sind der Austausch unter den Mathematiklehrkräften und die gemeinsame Weiterentwicklung der Materialien wichtig, so dass dieser Einstieg in die analytische Geometrie auch in den anderen Lerngruppen eingesetzt wird. Digitale Werkzeuge wie die VR-Brille machen den Unterricht besser, wenn ihr Einsatz auf die Unterrichtsinhalte gut abgestimmt ist. Dafür bedarf es der Zusammenarbeit von Experten für Unterricht und für Technik. So geschieht es aktuell an der St.-Franziskus-Schule, wo der Einsatz von VR-Brillen ein gutes Beispiel für gelungene Kooperation zwischen Universität und Schule ist. Die Mathematiklehrer:innen sind schon auf der Suche nach weiteren Einsatzmöglichkeiten für die VR-Brillen in anderen Themenfeldern der Mathematik.