Die Aufarbeitung der deutschen Geschichte beginnt in der eigenen Familie!
Burak Yilmaz hatte schon bei den Projekttagen unserer Schule im Sommer 2022 einen Workshop geleitet, damals ging es um Paroli gegen Stammtischparolen.
Die Friedrich Naumann Stiftung Für die Freiheit ermöglichte nun die Lesung zu seinem Buch „Ehrensache“. In der schönen Heilig-Geist-Kirche in Rüblinghausen las Burak Yilmaz aus seinem Buch über rassistische und antisemitische Erfahrungen aus seinem Leben.
Alle 110 Schüler:innen der gesamten Jahrgangsstufe Q1 der St.-Franziskus-Schule lauschten aufmerksam und konnten im zweiten Teil der Veranstaltung Rückfragen stellen.
Burak Yilmaz erklärte, dass er in seiner Arbeit oft Scham begegne, wenn es um die alten Geschichten der eigenen Familie gehe; Scham gegenüber den Großeltern, die selbst aktiv waren für die Nazis.
Wichtig sei es, diese Scham zu überwinden und nicht zu schweigen, sondern über die Geschehnisse zu reden bzw. zu diskutieren, um sich somit eine eigene Meinung bilden zu können. Yilmaz betont: „Es lohnt sich, sich mit der eigenen Biographie auseinanderzusetzen!“
Unsere Schüler:innen waren sichtlich interessiert an den Geschichten des Pädagogen, der für sein vielfältiges Engagement gegen Antisemitismus aus den Händen Frank-Walter Steinmeiers bereits das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen hatte. Die Lesung sorgte vor Ort und auch später für Gesprächsstoff unter den Oberstufenschüler:innen, was auch die Schulsozialarbeiterin und Initiatorin der Veranstaltung, Yvonne Baethcke, sehr freute: „Ich hoffe, dass wir durch diese und weitere Veranstaltungen unsere Schüler:innen und ihre Familien dazu bringen können, über ihre Familiengeschichten zu reden, auch über die nicht so schönen Geschichten, um draus zu lernen!“