Über 100 Schülerinnen und Schüler der Klasse 9 absolvieren das erste Berufspraktikum am SFG
„Deine Zukunft beginnt heute! - Also, greif zu und nimm diese selbst in die Hand“ lautet der wohl am meisten geäußerte Rat, den die Studien- und Berufsberater Philipp Krause und Manuela Mengel-Münker an der St.-Franziskus-Schule ihren Schüler*innen in ihren Beratungsgesprächen ans Herz legen.
Und so fand in diesem Jahr erstmalig das verpflichtende Berufspraktikum für die gesamte Jahrgangsstufe 9 des St.-Franziskus-Gymnasiums statt. Mit dem neu einsetzenden G9er Abitur und dem damit verbundenen Mehr an Schulzeit absolvieren die Schülerinnen und Schüler am SFG in ihrer Schullaufbahn nun zwei verpflichtende Praktika: das schon seit Jahren etablierte Sozialpraktikum einerseits und das Berufspraktikum andererseits. „Auf der einen Seite sehen wir die Bedeutsamkeit des Sozialpraktikums in der Einführungsphase als Teil unserer franziskanischen Werte; genauso ist aber auch das Berufspraktikum eben dies: Wir wollen die Schülerinnen und Schüler unterstützen, ihren Weg zu finden und dafür braucht es eine berufliche Orientierung, die nicht nur theoretisch ist, sondern praktisch – im Praktikum.“, hebt Manuela Mengel-Münker den besonderen Wert des Berufspraktikums hervor. In den zwei Wochen gehe es vor allen Dingen darum, sich selbst, seine eigenen Stärken und Fähigkeiten sowie Interessen zu testen und kennenzulernen, ergänzt Philipp Krause das zugrunde liegende Ziel.
Ein wesentlicher Teil des Praktikums ist, dass die Schüler*innen vor allem auch selbst bei der Suche nach einem Praktikumsplatz aktiv werden sollen. Die Suche, das telefonische Erstgespräch oder eine erste schriftliche Kontaktaufnahme werden als wichtige Schritte hin zum selbstständigen und
verantwortungsbewussten Handeln angesehen und das funktionierte bei den 109 Schüler*innen mit hilfreichen Tipps durch das Elternhaus, die Studienbegleiter der Schule und private Kontakte richtig gut.
So auch bei Vincent Heuel, Ole Simon und Samuel Wurm, die bei EMG Automation in Wenden zwei Wochen lang Einblicke in das Unternehmen erhalten konnten. Besonders begeistert äußerten sich die drei Schüler rückblickend über die abwechslungsreichen Aufgaben. „Jeden Tag durften wir eine andere der insgesamt acht Abteilungen kennenlernen. Das war spannend und unsere Betreuer waren richtig nett“, betont Samuel Wurm sein persönliches Praktikums-Highlight. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich in der Produktion mitarbeiten kann. Das hat echt Spaß gemacht“, ergänzt Ole Simon. Für Vincent Heuel war besonders die Abteilung der „Instandhaltung“ interessant: „Es gab immer etwas Neues zu tun: Ich durfte dabei helfen, Fernseher aufzuhängen, Abgrenzungen abzubauen, Starkstromstecker einzubauen und vieles mehr“.
Zoe Emfietzis verbrachte ihre zwei Praktikumswochen auf dem Islandpferdegestüt Kirchwald in Bergneustadt und blickt dankbar auf die Zeit und ihre Erfahrungen vor Ort zurück: „Mir wurde von Anfang an viel Vertrauen entgegengebracht, ich konnte zum Beispiel dabei helfen, die Ställe auszumisten, die Pferde fertig zu machen und war wirklich überrascht darüber, als ich sogar mitreiten durfte.“. Dass man sich gebraucht und einbezogen fühlt, war für viele Franziskuspraktikant*innen besonders wichtig: „In meiner Klasse haben mir ganz viele erzählt, dass sie Aufgaben machen durften, die sie auch gerne machen wollten.“, so Zoe Emfietzis.
In der Rückschau und nach vielen Gesprächen mit ihren Schützlingen und den Betrieben können auch Philipp Krause und Manuela Mengel-Münker erfreut ihr Fazit ziehen: „Im Ansatz haben viele Praktikant*innen erfahren, wie es im Berufsleben abläuft, worauf es ankommt und für nicht wenige bedeutet diese Vorstellung auch einen ganz besonderen Motivationsschub für den weiteren schulischen Weg: Wenn den Jugendlichen klarer wird, wofür sie lernen.“
Ob das Praktikum sinnvoll war? Die vier Neuntklässler denken ja: „Vorher dachte ich, ein Studium ist der einzig wahre Weg, jetzt kann ich mir auch vorstellen, dass eine Lehre spannend sein könnte“, fasst Samuel Wurm seine Erkenntnis zusammen. „Ich hätte nicht gedacht, dass es Spaß macht in der Produktion zu arbeiten“, resümiert Ole Simon und Zoe Emfietzis muss zugeben „Ich weiß jetzt wirklich, was körperliche Arbeit bedeutet und wie abwechslungsreich der Beruf einer Bereiterin und Pferdewirtin eigentlich ist.“
Dass die jungen Erwachsenen diese wertvollen Erfahrungen überhaupt machen können, hängt in hohem Maße von dem Engagement der vielen Betriebe, wie der EMG Automation oder auch dem Islandpferdegestüt Kirchwald ab, die sich dazu bereiterklären, Praktikant*innen aufzunehmen, sie zu begleiten, Fragen zu beantworten und ihnen das Gefühl zu vermitteln, wertgeschätzt zu werden. Ein großer Dank gilt daher allen Betrieben, die zum Gelingen des Berufspraktikums an dem St.-Franziskus-Gymnasium beigetragen haben.