Theaterstück „Püppchen" zum Thema Essstörung im Lorenz-Jaeger-Haus Olpe
Bin ich attraktiv genug?
Bin ich schlank genug?
Was denken die anderen über mich?
Besonders im Jugendalter beschäftigen unsere Schüler:innen diese und weitere Fragen zum eigenen Aussehen.
Insta, Tik Tok und Co. verstärken das Gefühl, einem scheinbaren Ideal entsprechen zu müssen, was einen enormen Druck auf die jungen Heranwachsenden ausübt.
Der Besuch des Stückes „Püppchen" ermöchlichte unseren Klassen der Jahrgangsstufe 8, sich näher mit dem Thema auseinanderzusetzen, Fragen stellen zu können und Antworten zu erhalten.
Zunächst schauten sich die Schüler:innen das Theaterstück "Püppchen" gemeinsam an, das spannend und sensibel die Geschichte von Lena und Shirin erzählt, die ohne davon zu wissen, einen ähnlichen Weg gewählt haben, mit ihren Problemen umzugehen.
Lena soll zu Hause funktionieren und ihre überlasteten Eltern unterstützen. Keiner fragt sie, was sie möchte und deshalb findet sie: „Mein Leben ist zum Kotzen“. Und das ist dann auch genau das, was sie tut: Sie übergibt sich. Ihre Schulfreundin Shirin hat in letzter Zeit „ganz schön abgenommen“ und merkt nicht, wie sich ihre Wahrnehmung verändert in einer Welt, in der sie niemand mehr zu verstehen scheint. „Nur noch 2 Kilo abnehmen, wo ist denn da das Problem?“
Die Schauspielerinnen Susanne Hocke und Viola Knapp schafften es, den Schüler:innen die Probleme von Shirin und Lena näherzubringen, was in der Nachbereitung des Stückes deutlich wurde: „Man kann sich in die beiden gut reinversetzen“ , meldeten unsere Achtklässler:innen zurück und es wurde deutlich, dass das Stück „Püppchen“ eine ganz besondere Möglichkeit bot, die Lebenswelt der Schüler:innen widerzuspiegeln, um diese daraufhin kritisch zu hinterfragen. Auch die Jungs hörten aufmerksam zu, als die Schauspielerinnen über den Adoniskomplex redeten und das Problem ansprachen, dass nur ein muskelbepackter durchtrainierter Körper ein schöner Körper ist. Eiweiß-Shakes und hartes Gewichtetraining können nämlich ebenso schnell zur Sucht führen.
Ein herzliches Dankeschön gilt der AOK, die das Stück für unsere Schüler:innen finanzierte.
Ebenso sind wir sehr dankbar dafür, dass wir die Räumlichkeiten des Lorenz-Jaeger-Hauses Olpe nutzen durften, was dazu beigetragen hat, dass die Schüler:innen einen aufregenden Schulmorgen außerhalb der Franziskus-Mauern erleben konnten, der sicher noch lange im Gedächtnis bleiben und für Gesprächsthemen in den Klassen sorgen wird.