Theater, das trifft: "Die NSU-Monologe" bewegen Schüler:innen
"Das war heftig, aber wichtig!"
Ein Theaterstück der besonderen Art durften sich gestern zehn interessierte Schüler:innen aus den Jahrgangsstufen 9 und 10 gemeinsam mit Herrn Kammler-Stoer anschauen. Ein Theaterstück, das man so schnell nicht vergisst: „Die NSU-Monologe“.
Was auf der Bühne erzählt wurde, war nämlich keine erfundene Geschichte. Es ging um echte Menschen, um Familien, die durch die rechtsextremen NSU-Morde Angehörige verloren – und danach jahrelang selbst unter Verdacht gerieten. Behörden und Medien stellten die Opfer teils als Täter dar, Hinweise auf rechte Motive wurden ignoriert, die Morde in den Medien verharmlost - Stichwort "Döner-Morde" - und bis heute bleiben viele Fragen ungeklärt.
Das Ziel des Stücks: Den Betroffenen eine Stimme geben – nicht als „Migranten“, sondern als Väter, Ehefrauen, Töchter. Die eindringliche, sparsame Inszenierung traf die Zuschauer:innen spürbar.
Im Anschluss gab es ein Gespräch mit einem Schauspieler, der offen darüber sprach, wie sehr ihn das Thema persönlich trifft. Danach folgte ein Workshop zur Frage, wie man mit Theater in der Schule Alltagsrassismus und rechten Denkmustern begegnen kann.
Das Feedback unserer Schüler:innen? „Das war heftig, aber wichtig.“
Viele wünschen sich, dass das Stück an unsere Schule kommt – damit noch mehr Menschen zuhören.
Gleichzeitig wurde auch klar: Das Thema NSU ist für viele junge Menschen weit weg. Einige hatten vorher noch nie davon gehört. Umso wichtiger war dieser Tag – denn Aufklärung beginnt genau hier: mit echten Geschichten, echten Menschen und offenen Gesprächen.