Gegen das Vergessen - Überlebende des Ghettos Theresienstadt im Gespräch mit jungen Menschen
Nur wer zuhört, kann verstehen! Und nur wer versteht, kann erinnern!
Dass unsere Schüler:innen heute einer der letzten Holocaust-Zeitzeuginnen begegnen durften, war ein besonderes Privileg – und eine Begegnung, die bewegte. Dr. Michaela Vidláková berichtete in einer Videokonferenz aus Prag eindrucksvoll von ihren Erlebnissen als Jüdin während der NS-Zeit.
Die Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit der Christlich-Jüdischen Gesellschaft Siegen statt und richtete sich an die 10. Klassen des Gymnasiums. Anders als im Vorjahr musste der Austausch diesmal digital stattfinden. Doch auch auf diesem Weg war es intensiv, emotional und eindrücklich.
Das spiegelte sich auch in den Rückmeldungen der Schüler:innen wider:
„Die Bilder, ihre Stimme, die Ruhe, mit der sie sprach – das hat uns emotional sehr mitgenommen.“
„Besonders beeindruckend fand ich die Art und Weise, wie die Zeitzeugin so offen über das Thema sprechen konnte – auch in diesem Alter noch und mit dem, was sie erlebt hat.“
Trotz ihres hohen Alters von inzwischen 89 Jahren teilt Michaela Vidláková weiterhin ihre Geschichte, lässt sich auf junge Menschen ein und erhebt ihre Stimme gegen das Vergessen.
In ihren Schilderungen berichtete sie offen, eindringlich und detailreich vom Leben im Ghetto Theresienstadt – von Verlust, Angst und Hoffnung. Unterstützt wurde ihr Vortrag durch eine ausdrucksstarke Präsentation mit historischen Bildern, die den Schüler:innen neue Perspektiven eröffneten.
Solche Begegnungen sind nicht selbstverständlich – und umso bedeutender in einer Zeit, in der die letzten Zeitzeug:innen nach und nach von uns gehen. Als Schule ist es uns ein zentrales Anliegen, solche Zeitfenster in die Geschichte offen zu halten – auch dann, wenn sie, wie in diesem Fall, digital vermittelt werden müssen: Gegen das Vergessen.