Bestatter zu Gast im Religionskurs der Q2
Im Religionskurs der Q2 von Christoph Scheppe drehte sich zuletzt alles um das Thema „Lebensende“. Passend dazu hatte der Kurs einen besonderen Gast: Thomas Alfes-Zeppenfeld vom Bestattungshaus Langemann in Olpe. Der Bestatter gab den Schüler:innen spannende Einblicke in seinen Beruf und berichtete von seinen persönlichen Erfahrungen.
Thomas Alfes-Zeppenfeld erzählte zunächst von seinem Werdegang: Ursprünglich hatte er überlegt Kirchenmusik zu studieren, übernahm dann jedoch die Schreinerei seines Vaters. Dann übernahm er mit 25 Jahren ein Bestattungshaus in Olpe, bevor er sich schließlich durch die Übernahme eines weiteren Beerdiungsintsituts hauptberuflich als Bestatter arbeiten konnte. Für ihn ist es ein Beruf, der, wie er betonte, nie langweilig wird: „Jeder Tag ist anders, jede Situation individuell.“
Im Gespräch mit den Schüler:innen erläuterte er verschiedene Bestattungsarten. Viele waren überrascht zu erfahren, dass eine Feuerbestattung immer einen Sarg erfordert, da dieser als Katalysator für die Verbrennung dient. Auch alternative Bestattungsmöglichkeiten wie Bestattungswälder oder Kolumbarien wurden thematisiert. Besonders interessant war für die Schüler:innen die mitgebrachte Schmuckurne aus Maisstärke, die sich vollständig zersetzt – sie durften sie sogar in die Hand nehmen.
Darüber hinaus sprach Thomas Alfes-Zeppenfeld über Bestattungsarten, die in Deutschland nicht zugelassen sind, wie die Diamantbestattung oder die Bestattung durch einer Baumschule, bei der die Asche der verstorbenen Person gemischt mit Substraten als Grundlage für einen kleinen Baumsprössling dient. Die Seebestattung hingegen ist in Deutschland erlaubt, allerdings nur in Nord- oder Ostsee – hierbei werden Urnen aus Salz verwendet, die sich im Wasser auflösen.
Neben fachlichen Aspekten gab der Bestatter auch persönliche Einblicke. Besonders schwierige Situationen, etwa die Beisetzung eines Kindes, seien auch für ihn herausfordernd: „Auch als Bestatter gibt es Situationen, die man verarbeiten muss, an denen man aber auch wachsen kann.“ Grundsätzlich empfinde er seinen Beruf als „eine ehrenvolle, schöne und spannende Aufgabe“.
Die Schüler:innen zeigten sich beeindruckt von der Offenheit und den tiefgehenden Einblicken, die Thomas Alfes-Zeppenfeld ihnen gewährte. Der Besuch bot eine besondere Perspektive auf ein Thema, das uns alle betrifft – und über das oft zu wenig gesprochen wird.